Kanban ist eine bewährte Methodik zur Optimierung von Arbeitsabläufen, die Transparenz und Effizienz in den Mittelpunkt stellt. Ursprünglich in der Produktion entstanden, erobert Kanban zunehmend auch andere Branchen und Bereiche. In diesem Beitrag untersuchen wir die Grundlagen von Kanban, diskutieren seine Vor- und Nachteile und vergleichen es mit Scrum, um seine Anwendung für unternehmerische Agilität zu beleuchten.
Kanban – Definition
Der Begriff “Kanban” stammt aus dem Japanischen und bedeutet so viel wie “Schild” oder auch “visuelles Signal“. In der Software-Entwicklung ist Kanban eine effektive Arbeitsmanagement-Methode. Die durchaus beliebte Methode basiert auf der Idee, dass ein physisches Signal – etwa eine Karte oder ein Post-it – eine bessere Möglichkeit ist, die Arbeit zu koordinieren, als die Verwendung komplexer Software-Tools.
Sie können Kanbansysteme unter anderem auf Boards oder Wänden mit Karten oder Post-its angezeigen lassen. Diese helfen den Fortschritt der Arbeit zu verfolgen und das Team über den jeweiligen aktuellen Status zu informieren.
- Visualisierung des Arbeitsflusses: Sichtbarmachung aller aktueller Aufgaben in ihren jeweiligen Prozessphasen.
- Limitierung in Bearbeitung befindlicher Aufgaben: Durch die Vorgabe von Höchstzahlen (WIP-Limits) wird eine Überladung des Teams vermieden.
- Fließende Arbeit: Statt in Sprints zu denken, werden Aufgaben kontinuierlich und nach Bedarf bearbeitet.
Die Entstehung
Die Kanban-Methode ist aus dem Toyota Production System (TPS) in den 1940er-Jahren entstanden. Damals wurde Kanban ursprünglich von dem Toyota Ingenieur Taiichi Ohno entwickelt. Ohno bemerkte, dass das sogenannte Just-in-Time-System (JIT) von Toyota immer noch Probleme mit Überproduktion, langen Lieferzeiten und hohen Bestandskosten hatte. Um diese Probleme zu lösen, erfand der Ingenieur Kanban als eine Möglichkeit, die Produktion in Echtzeit zu steuern.
Das Konzept: Die Materialflusssteuerung erfolgt durch das Pull-Prinzip,bei dem ein Schritt nur das Material aus dem vorherigen Schritt anfordert, wenn es benötigt wird. Aus diesem einzigartigen Produktionssystem entstand schließlich das Fundament für die sogenannte Lean-Produktion – kurz: Lean.
Der Zweck und das Ziel von Kanban sind einfach erklärt. Trotz der Minimierung von Aktivitäten soll ein Mehrwert für die Kunden geschaffen werden. Ohne das hierbei die Produktivität der Arbeit beeinträchtigt wird oder Zusatzkosten entstehen.
- Erstmals in den 1940er Jahren von Taiichi Ohno bei Toyota eingeführt, um das Just-in-Time-Prinzip (JIT) zu realisieren.
- Ziel war die Optimierung der Produktionsabläufe, Verringerung von Überbeständen und Verbesserung der Flexibilität.
Die Prinzipien
Die Kanban-Methode, wie sie heute angewendet wird, wurde in Zusammenarbeit vieler Menschen entwickelt. Der Vorreiter im Bereich Kanban und Lean ist jedoch David J. Anderson. Als Mitbegründer hat er diese Methode als einen Ansatz für die schrittweise und evolutionäre Prozess- und Systemveränderungen für Organisationen der Wissensarbeit entwickelt.
- Visualisierung des Workflows: Alle Prozessschritte werden transparent dargestellt.
- Limitierung in Bearbeitung befindlicher Arbeit (WIP): Überlastung soll verhindert und eine konstante Arbeitsqualität gesichert werden.
- Flussmanagement: Die Arbeit soll stetig und ohne Unterbrechungen durch alle Prozessschritte fließen.
- Ständige Verbesserung: Kontinuierliche Optimierung der Prozesse, um Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten.
Das gesamte Kanbansystem beruht dabei auf zwei Arten von Prinzipien: die Prinzipien des Veränderungsmanagements und die Prinzipien der Dienstleistungserbringung.
Prinzipien des Veränderungsmanagements:
Die Prinzipien des Kanban-Veränderungsmanagements sorgen dafür, dass bereits etablierte Prozesse eingefügt werden, um einen evolutionären Wandel zu erzielen. Das Ziel ist es, für laufende Verbesserungen zu sorgen.
- Prinzip 1 – Mit dem anfangen, was man tut: Sie können Kanban als flexible Methode zu den bereits bestehenden Workflows, Prozessen und Systemen innerhalb eines Unternehmens einsetzen. Ohne dass hierbei wertvolle Elemente beeinträchtigt oder gar zerstört werden. Gleichzeitig zeigen Sie durch Kanban mögliche Probleme auf, sodass Sie diese entsprechend bewältigen können. Darüber hinaus kann die Methode auch bei der Einschätzung und Bewertung von Änderungen behilflich sein.
- Prinzip 2 – Evolutionärer Wandel in kleinen Schritten: Mit der Kanban-Methode sollen Anwender auf so wenig Widerstand wie möglich stoßen. Durch die Einführung von Arten der Zusammenarbeit und des Feedbacks können Sie schrittweise kleine evolutionäre Änderungen aktueller Prozesse erzielen. Tiefergehende Änderungen hingegen sind bei Kanban nicht vorgesehen, da diese in der Regel auf Widerstand stoßen.
- Prinzip 3 – Förderung der Führungsqualitäten: Innerhalb eines Unternehmens kann jede noch so kleine, gemeinsame Beobachtung zu einer Förderung und zu Verbesserungen führen. Aus diesem Grund zielt Kanban darauf ab, die Führungsqualitäten auf allen Ebenen zu fördern, um auf Team-, Abteilungs- und Unternehmensebene eine optimale Leistung zu erreichen.
Prinzipien der Dienstleistungserbringung:
Die Entwicklung des dienstleistungsorientierten Ansatzes ist ein Grundprinzip von Kanban. Damit dies in der Umsetzung möglich ist, müssen Sie die Bedürfnisse von Kunden verstehen. So können Sie ein Netzwerk von Dienstleistungen schaffen, in welchem sich Menschen um die Arbeit selbst organisieren und entsprechend weiterentwickeln.
- Prinzip 1 – Konzentration auf die Bedürfnisse und Anforderungen der Kunden: Der Fokus jedes Unternehmens und jeder Organisation sollte auf der Bereitstellung von Mehrwert für die Kunden liegen. Erst dann, wenn Sie die Bedürfnisse und Anforderungen der Kunden richtig verstehen, können Sie die Qualität der erbrachten Dienstleistungen hieran angepassen.
- Prinzip 2 – Verwaltung der Arbeit: Innerhalb eines Dienstleistungsnetzwerks sollte die optimale Verwaltung der Arbeit gewährleistet sein. Damit können Sie sicherstellen, dass Sie die Selbstorganisation stärken. So ermöglicht die Kanban-Methode effektives Arbeiten ohne Ablenkungen durch das Mikromanagement, mit dem Fokus auf den erwünschten Ergebnissen.
- Prinzip 3 – Regelmäßige Überprüfung des Dienstleistungsnetzwerkes: Für die Entwicklung einer Kundendienstkultur ist die laufende Evaluierung des dienstleistungsorientierten Ansatzes erforderlich. Kanban fördert die Verbesserung der Ergebnisse, indem das Dienstleistungsnetzwerk sowie die Bewertung der Arbeitsrichtlinien regelmäßig überprüft werden.
Einsatzgebiete
Kanban ist eine Methode zur Prozesssteuerung, die in vielen Branchen und Arbeitsbereichen eingesetzt wird. Die Beliebtheit der Kanban Methode rührt jedoch nicht nur aus dem erheblichen Nutzen für Teams. Nein, sondern vor allem auch aus der einfachen Implementierung der Methode in bereits bestehende Prozesse. So eignet sich Kanban sowohl für Einzelpersonen, als auch für kleine Teams oder gar große Unternehmen.
Das Konzept können Sie auf verschiedene Arten von Arbeitsabläufen anwenden. Von der Fertigung über Logistik und Supply-Chain-Management bis zur Softwareentwicklung. Im Grunde genommen kann jeder Prozess, der eine Fortschrittsverfolgung und eine optimierte Arbeit erfordert, davon profitieren.
Auf folgenden Ebenen (“Flight Levels”) kann Kanban den gesamten Arbeitsablauf unterstützen:
- Flight Level 1 – operative Ebene: Auf der operativen Ebene geht es darum, die Arbeit der Teams zu koordinieren und sicherzustellen, dass jeder seine Aufgaben erledigt.
- Flight Level 2 – Koordination: Auf der Koordinationsebene geht es darum, dafür zu sorgen, dass die Arbeit der einzelnen Teams aufeinander abgestimmt ist und dass es keine Engpässe gibt, welche die Lieferung des Projekts beeinträchtigen könnten.
- Flight Level 3 – strategisches Workflow-Management: Auf der strategischen Ebene geht es darum, die langfristige Vision des Unternehmens zu berücksichtigen und die Arbeit der Teams auf die strategischen Ziele des Unternehmens auszurichten.
Kanban für Softwareteams
Am häufigsten wird es in der Softwareentwicklung angewandt. Agile Teams nutzen es, um ihre Arbeit zu organisieren und zu priorisieren, sodass die höchste Priorität auf die wichtigsten Funktionen gesetzt wird.
Durch die Anwendung der Kanban-Grundsätze, zum Beispiel die Zuordnung der Anzahl der Work-in-Progress-Aufgaben zur Kapazität des Teams, können agile Softwareentwicklungsteams flexibler planen, Aufgaben schneller erledigen, Fokussierung erreichen und für Transparenz im Entwicklungszyklus sorgen.
Es ist insbesondere bei Softwareentwicklungsteams so beliebt, da es einfach umzusetzen ist und keine Veränderungen physischer Prozesse oder zusätzliche Materialien erfordert. Ein Board und Karten sind alles, was Sie benötigen und sogar diese können virtuell sein.
- Transformation von Kanban-Prinzipien aus der Produktion in die Softwareentwicklung.
- Entwicklung kann dadurch in kleinen, kontrollierten, wertbringenden Schritten erfolgen.
Kanban-Boards
Boards sind ein zentrales Element für das japanische Projektmanagement-Tool. Bei den Boards handelt es sich um visuelle Darstellungen der Arbeit, die den Fortschritt und die Prioritäten des Teams aus dem Product Backlog darstellen.
Das Board ist somit ein zentrales Tool für alle Kanban-Teams. Es kann entweder physisch oder digital sein und dient dazu, Aufgaben zu veranschaulichen. Gleichzeitig den Workflow zu standardisieren und Hindernisse durch Abhängigkeiten zu erkennen und zu beseitigen.
Ein typisches Kanban Board ist in drei Schritte unterteilt. To-Do, in Bearbeitung, erledigt, aber es kann an die spezifischen Prozesse jedes Teams angepasst werden. Die Kanban-Methode setzt auf Transparenz und Echtzeitkommunikation, daher sollte das Board als zentrale Informationsquelle für die Teammitglieder dienen.
- Kategorien: Wie “Zu tun”, “In Bearbeitung” und “Fertig”.
- Spalten: Jede Spalte repräsentiert eine Phase des Arbeitsprozesses.
- Sticky Notes oder Karten: Diese repräsentieren Aufgaben oder Projekte.
Kanban-Karten
Kanban-Karten sind die zentrale Komponente der Kanban-Boards. Die Karten repräsentieren das Element der Arbeit, das vom Team ausgeführt wird. So werden in Teams die einzelnen Aufgaben als separate Karten auf dem Kanban-Board dargestellt, um den Fortschritt der Arbeit durch eine klare visuelle Darstellung zu verfolgen.
Eine Kanban-Karte – auch “Signalkarte” genannt – enthält dabei kritische Informationen wie den Verantwortlichen für die Aufgabe, den Inhalt, die geschätzte Bearbeitungsdauer und andere Details, die für die zugeordnete Person hilfreich sind. Durch die Möglichkeit für das gesamte Team, den Status jedes Aufgabenelements und die zugehörigen Details der einzelnen Arbeitsschritte jederzeit einzusehen, können Sie eine stärkere Fokussierung, Nachverfolgbarkeit und schnelle Identifizierung von Hindernissen und Abhängigkeiten erreichen. Dies gilt für sowohl physische als auch virtuelle Kanban-Boards.
- Titel der Aufgabe
- Beschreibung
- Zuständigkeit
- Fristen
- Status
Das sind die Vor- und Nachteile des Kanban-Systems
Wie jede Methode bietet auch Kanban sowohl Vor- als auch Nachteile. Hierbei sind die Vorteile eindeutig. Kanban ist ein offenes Prinzip, welches nicht nur unkompliziert in die unterschiedlichsten Teams implementiert werden kann, sondern für mehr Transparenz, einen gleichmäßigen Workflow sowie stetige Verbesserungen sorgt.
Allerdings ist eine wichtige Voraussetzung für die Einführung von Kanban, die Möglichkeit der Arbeitsaufteilung in einzelne Arbeitsschritte. Ist dies nicht gegeben, ergibt das Kanban-System keinen Sinn. Nur dann, wenn Kapazitäten verschoben werden können und Teammitglieder in der Lage sind, an verschiedenen Stationen zu arbeiten, können Sie ein einwandfreies Arbeiten mit der Methode gewährleisten.
Vorteile
- Flexibilität: Kann leicht an bestehende Prozesse und Systeme angepasst werden.
- Geringer overhead: Einfach zu verstehen und umzusetzen.
- Kontinuierliche Lieferung: Ideal für Teams, die mit ständig wechselnden Prioritäten umgehen müssen.
- Transparenz: Bietet einen klaren Überblick über den Arbeitsstand.
Nachteile
- Weniger strukturiert: Kann für Teams, die starke Struktur benötigen, herausfordernd sein.
- Schwierig bei komplexen Projekten: Mit steigender Komplexität kann das Board schnell unübersichtlich werden.
- Selbstdisziplin erforderlich: Ohne Disziplin kann die Kanban-Methode an Effektivität verlieren.
Flexibilität bei der Planung
Der Fokus des Teams liegt ausschließlich auf einem einzigen Arbeitselement, bis dieses abgeschlossen ist. Anschließend widmet sich das Team der nächsten priorisierten Aufgabe aus dem Product Backlog. Die einzelnen Prioritäten der Aufgaben können von dem Product Owner beliebig verändert werden, ohne dass hierbei die Arbeit des Teams beeinträchtigt wird.
Ein großer Vorteil von Kanban ist daher seine Flexibilität. Es ermöglicht, Arbeitsabläufe schnell zu ändern und neue Prioritäten zu setzen, je nachdem, welche Aufgaben gerade am wichtigsten sind. Teams können die Planung schnell anpassen, um sich an Änderungen im Projektumfang anzupassen. Dies führt zu einer höheren Effizienz und besseren Zusammenarbeit im Team.
- Kanban erlaubt dynamische Anpassungen der Arbeit basierend auf aktuellen Projekterfordernissen.
- Nicht mehr Wert auf strenge Planung, sondern Anpassungsfähigkeit an neue oder sich ändernde Anforderungen.
Kürzere Durchlaufzeit
Eine wichtige Metrik im Workflow-Management ist die sogenannte Durchlaufzeit. Hierbei handelt es sich um die Zeit, die eine Arbeitseinheit benötigen wird, um den gesamten Workflow des Teams zu durchlaufen.
Kanban kann dazu beitragen, die Durchlaufzeit von Projekten zu optimieren, indem es Engpässe identifiziert und reduziert. Auch die Überschneidung der Kompetenzen sorgt für eine deutlich kürzere Durchlaufzeit. Überdies helfen Best Practices wie Mentoring oder Code-Reviews bei der Verteilung von Wissen.
Durch diese Kompetenzteilung wird eine Optimierung der Durchlaufzeit ermöglicht. So führt eine bessere Zusammenarbeit im Team sowie eine optimierte Priorisierung dazu, dass Aufgaben schneller erledigt und der Workflow bei gleichbleibender Effizienz beschleunigt wird.
- Durch den Fokus auf kontinuierliche Aufgabenbearbeitung und die Begrenzung der Menge an gleichzeitig in Arbeit befindlichen Aufgaben (WIP) wird die Durchlaufzeit verkürzt.
Weniger Engpässe
Müssen mehrere Aufgabenelemente oder Arbeitsschritte zur selben Zeit bearbeitet werden, kann dies schnell die Fertigstellung der einzelnen Aufgaben behindern. Ein wichtiger Grundsatz von Kanban ist jedoch die Eingrenzung der Menge des Work-in-Progress (WIP). Wird eine niedrige WIP-Grenze als Workflow-Status festgelegt, werden Teammitglieder dazu motiviert, die Arbeit der anderen zu beachten und zu überprüfen.
Kanban Systeme helfen demnach dabei, Engpässe in Arbeitsabläufen zu vermeiden. Sie gewährleisten, dass das Team immer an den wichtigsten Aufgaben arbeitet. Die Visualisierung der Arbeit auf dem Kanban-Board hilft den Teammitgliedern zudem dabei, sich auf die Aufgaben zu konzentrieren, die am meisten Wert für das Projekt liefern. Dadurch wird eine deutlich bessere Auslastung der Ressourcen und somit auch eine höhere Effizienz erzielt.
- Systematische Identifizierung und Beseitigung von Engpässen im Arbeitsprozess.
- Kanban fördert ein Gleichgewicht zwischen der Arbeitslast und der Kapazität des Teams.
Visuelle Darstellung von Metriken
Stetige Verbesserungen der Teameffizienz sowie der Effektivität gehören zu den grundlegenden Werten der Kanban-Methode. Mit Kanban-Boards schaffen Sie eine visuelle Darstellung von Metriken, die es dem Team ermöglichen, den Fortschritt des Projekts zu verfolgen und Engpässe zu identifizieren. Diese visuelle Darstellung geschieht in der Praxis häufig mittels Kontrollcharts oder mit kumulativen Flussdiagrammen.
Das Team kann auf diese Weise leicht erkennen, welche Aufgaben bereits abgeschlossen wurden. Und welche noch in Arbeit und welche Aufgaben blockiert sind. Dies erleichtert die Identifizierung von Engpässen erheblich und gibt dem Team zusätzlich die Möglichkeit, schnell Maßnahmen zu ergreifen, um das Projekt wieder auf Kurs zu bringen.
- Kanban-Boards visualisieren den Fluss der Arbeit und zeigen den Status von Aufgaben an.
- Einsatz von Cumulative Flow Diagrammen (CFD) und anderen Metriken zur Leistungsverfolgung und Prognose.
Das sind die Schwächen der Kanban-Methode
Trotz der vielen Vorteile hat die Methode auch einige Nachteile. So ist die Kanban-Methode nicht für jedes Team das optimale Projektmanagement-Tool. Folgende Schwächen sollten Unternehmen bereits vor der Einführung von Kanban berücksichtigen, um herauszufinden, ob die Methode das Richtige für sie ist:
- Es ist möglicherweise nicht die beste Methode für Teams, die nach einer klar definierten Struktur und starren Prozessen suchen.
- Es erfordert eine kontinuierliche Pflege und Aktualisierung, damit die Prozesse korrekt funktionieren.
- Es kann schwierig sein, die richtigen Workflows und Prozesse zu identifizieren und zu implementieren, um Kanban optimal zu nutzen.
- In einigen Fällen kann das visuelle Design des Kanban-Boards Unklarheiten oder Verwirrungen begünstigen, was zu einer ineffizienten Nutzung der Methode führen kann.
- Die Visualisierung der Arbeit auf einem Board kann zu Ablenkungen führen – speziell, wenn Teams nicht diszipliniert genug sind, um sich auf die wichtigsten Aufgaben zu konzentrieren.
- Es ist möglicherweise nicht die beste Methode, wenn Teams eine schnelle Feedbackschleife benötigen oder wenn regelmäßige Meetings erforderlich sind.
Neben Kanban gibt es jedoch noch zahlreiche weitere agile Methoden und Frameworks, zwischen denen Unternehmen und Organisationen wählen können. Allen voran: die Scrum-Methode.
Scrum im Vergleich zu Kanban
Bei Scrum und Kanban handelt es sich um die zwei bekanntesten Methoden zur Agilität in der Softwareentwicklung. Obwohl sie ähnliche Ziele haben und teilweise sogar auf gemeinsamen Konzepten beruhen, unterscheiden sie sich in ihrer Herangehensweise und Methodik.
Der Hauptunterschied der beiden Methoden liegt in der Flexibilität. Während Scrum eine eher strukturierte Methode ist, die feste Rollen, Ereignisse und Artefakte besitzt, ist Kanban deutlich flexibler und weniger strukturiert. So gibt es bei Kanban weniger strikte Regeln, sodass Teams ihre Prozesse kontinuierlich anpassen können. Scrum hingegen bietet mit seinen klaren Strukturen und Rollen eine feste Führung und klare Richtung, was für einige Teams durchaus vorteilhaft sein.
- Zeitrahmen: Scrum arbeitet in festgelegten Sprints, Kanban fließend.
- Rollen: Scrum hat definierte Rollen wie Scrum Master und Product Owner, Kanban nicht.
- Änderungen: In Scrum finden Änderungen meist zwischen den Sprints statt, in Kanban jederzeit.
Die Wahl zwischen Kanban und Scrum ist von den spezifischen Bedürfnissen des Teams und des Projekts abhängig. Einige Teams vereinen sogar die Vorzüge beider Methoden miteinander, woraus sich die sogenannte “Scrumban“-Methodik ergibt. Hierbei werden beispielsweise Scrum-Sprints mit festgelegter Länge und Rollen mit den Work-in-Progress-Grenzen und Durchlaufzeiten von Kanban kombiniert, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Anwendung von Kanban für die Unternehmensagilität
Sie kann als besonders anpassungsfähige Methode nicht nur für Softwareteams, sondern auch für Unternehmen im Allgemeinen angewendet werden, um die Agilität zu fördern. Durch ein Kanban Training können Unternehmen und Teams entsprechend geschult werden, um Kanban optimal in ihre Prozesse einzugliedern.
So kann es unter anderem dabei helfen, die Produktivität zu steigern, die Zusammenarbeit zu verbessern und die Durchlaufzeit von Projekten zu verkürzen. Weiterhin können Sie Kanban-Boards verwenden, um die Arbeit anderer Teams – zum Beispiel das Marketing oder den Vertrieb – zu visualisieren und zu koordinieren. Auch die Identifikation und Beseitigung von Engpässen im Unternehmen wird durch einen kontinuierlichen Workflow und eine effiziente Ressourcenauslastung ermöglicht.
Mithilfe eines entsprechenden Portfolio-Kanban-Konzepts haben Organisationen aller Art die Möglichkeit, die Vorteile in ihre Arbeitsprozesse einzugliedern. Demnach kann Kanban ein nützliches Werkzeug für Unternehmen sein, um ihre Agilität zu fördern und die Effizienz ihrer Arbeitsabläufe zu verbessern.
- Schnelle Reaktion auf Veränderungen: Durch die ständige Priorisierung nach Bedeutung.
- Erhöhung der Prozesstransparenz: Beteiligte können den Status des Projekts klar erkennen.
- Förderung eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses: Ständige Analyse und Verbesserung des Prozessflusses sind integraler Bestandteil von Kanban.
Fazit
Kanban ist eine effektive, agile Methode zur Verbesserung der Effizienz und Agilität von Teams und Unternehmen. Es basiert auf der Visualisierung der Arbeit auf einem Board und der kontinuierlichen Anpassung der Prozesse, um die Durchlaufzeit von Projekten zu verkürzen und Engpässe zu vermeiden. Darüber hinaus kann es in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt werden, da die Methode außerordentlich anpassungsfähig ist und zahlreiche Vorteile für verschiedene Branchen bietet.
Dennoch sollten Unternehmen beachten, dass die Wahl zwischen Kanban und anderen effizienten, agilen Methoden von den spezifischen Anforderungen des Teams und des Projekts abhängt. Mithilfe von Trainings können Sie Ihr Unternehmen und Ihre Teams optimal auf die Einführung von Kanban vorbereiten.
FAQ
Kanban bietet eine innovative Methode zur Visualisierung und Organisation von Arbeitsabläufen. Durch die klare Darstellung von Aufgaben, Fortschritt und Engpässen ermöglicht Kanban Teams, effizienter zu arbeiten und Engpässe proaktiv anzugehen. Die Vorteile von Kanban sind vielfältig. Ein transparenter Prozess fördert die Zusammenarbeit innerhalb des Teams und hilft dabei, Engpässe frühzeitig zu erkennen und zu lösen. Dies führt nicht nur zu einer Steigerung der Produktivität, sondern auch zu einer höheren Qualität der Arbeitsergebnisse. Zudem bietet Kanban eine flexible und anpassungsfähige Arbeitsmethode, die es Teams ermöglicht, sich an wechselnde Anforderungen anzupassen und langfristigen Erfolg zu gewährleisten. Die Prinzipien von Kanban sind einfach und effektiv. Aufgaben werden in Form von Karten festgehalten und auf einem Board organisiert. Dadurch haben Teams eine klare Übersicht über den Fortschritt und Engpässe im Workflow. Die visuelle Darstellung ermöglicht es ihnen, schnell zu reagieren und Prioritäten zu setzen, was zu einer erhöhten Produktivität führt.
Die Kanban-Methode basiert auf mehreren Prinzipien, die dazu dienen, den Workflow zu optimieren und die Effizienz zu steigern. Eines der wichtigsten Prinzipien ist die Visualisierung des Arbeitsablaufs, bei der alle Aufgaben und Prozesse auf einem Kanban-Board dargestellt werden. Dadurch wird Transparenz geschaffen und Engpässe können leicht identifiziert werden. Ein weiteres Prinzip ist die Begrenzung der Arbeitsaufgaben, um Überlastung und Engpässe zu vermeiden. Durch die Fokussierung auf eine begrenzte Anzahl von Aufgaben kann die Produktivität gesteigert werden. Die kontinuierliche Verbesserung ist ein weiteres zentrales Prinzip von Kanban, bei dem Teams regelmäßig ihre Arbeitsweise analysieren und anpassen, um effektiver zu werden. Schließlich betont Kanban die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, um auf sich verändernde Anforderungen und Bedingungen reagieren zu können. Durch die Einhaltung dieser Prinzipien können Teams effizienter arbeiten und bessere Ergebnisse erzielen.
Es gibt verschiedene Arten von Kanban, darunter das klassische Kanban-System, das auf physischen Karten basiert und die Arbeitsabläufe visualisiert. Ebenfalls verbreitet ist das elektronische Kanban, bei dem digitale Systeme wie Software oder Apps verwendet werden, um den Arbeitsfluss zu verwalten. Des Weiteren gibt es das Personal Kanban, das sich auf die individuelle Arbeitsorganisation konzentriert und dabei hilft, Aufgaben effizient zu priorisieren und zu verfolgen. Darüber hinaus existiert das Portfolio Kanban, das auf die Verwaltung von großen Projekten oder Produktportfolios abzielt und eine ganzheitliche Sicht auf die Aufgaben ermöglicht. Jede Art von Kanban hat ihre eigenen Vorteile und Anwendungsbereiche, kann aber im Allgemeinen dazu beitragen, die Effizienz, Transparenz und Flexibilität in den Arbeitsabläufen zu verbessern.
Im Jahr 1947 entwickelte Taiichi Ohno, der Schöpfer des Toyota-Produktionssystems (TPS), die Kanban-Methode. Eine wichtige Grundlage bildete dabei das Konzept des Just-in-Time (JIT) in diesem Produktionssystem.
Kanban wird hauptsächlich in der Produktion verwendet. Insbesondere in der Reihen- oder Serienfertigung dient dieses Lagerhaltungssystem dazu, Produktionsausfälle zu verhindern. Durch reibungslose Abläufe und kontinuierliche Bereitstellung der benötigten Materialien werden Lieferengpässe vermieden und somit Ausfallzeiten minimiert.
Überall dort, wo gleichbleibende Güter regelmäßig verbraucht und benötigt werden, kann Kanban eingesetzt werden. Vom kleinen Handwerksbetrieb um die Ecke bis zum großen Automobilhersteller findet man dieses System.
Kanban ist eine Methode des Lean Managements, die ursprünglich aus der Automobilindustrie stammt und zur Steuerung von Produktionsprozessen dient. Dabei werden visuelle Boards verwendet, um den Arbeitsfluss zu visualisieren, Engpässe zu identifizieren und die Produktivität zu steigern. Kanban ermöglicht eine flexible Anpassung an Veränderungen und fördert die kontinuierliche Verbesserung von Prozessen.
Kaizen ist ein japanisches Konzept, das für kontinuierliche Verbesserung steht. Es bezieht sich auf den ständigen Prozess der Optimierung von Arbeitsabläufen, Produkten und Dienstleistungen, um Effizienz und Qualität zu steigern. Kaizen basiert auf dem Engagement aller Mitarbeiter, die kontinuierlich nach Verbesserungsmöglichkeiten suchen und kleine Schritte zur Innovation umsetzen. Durch regelmäßiges Feedback und die Einbindung aller Beteiligten wird eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung etabliert.
Scrum und Kanban sind zwei beliebte agile Projektmanagement-Methoden, die sich in ihrer Herangehensweise und Struktur unterscheiden, jedoch beide darauf abzielen, die Effizienz und Qualität von Arbeitsabläufen zu verbessern.
Scrum basiert auf festen Zeitrahmen, sogenannten Sprints, in denen bestimmte Aufgaben erledigt werden müssen. Dabei gibt es klare Rollen wie den Scrum Master und den Product Owner, die für den reibungslosen Ablauf verantwortlich sind. Der Fokus liegt auf der Fertigstellung bestimmter Aufgaben innerhalb eines festen Zeitrahmens. Scrum legt großen Wert auf Teamarbeit, regelmäßige Meetings und eine iterative Vorgehensweise, um kontinuierliche Verbesserungen zu ermöglichen.
Kanban hingegen ist eher visuell und flexibler. Es gibt keine festen Zeitrahmen, sondern Aufgaben werden nach Bedarf bearbeitet. Kanban konzentriert sich auf die kontinuierliche Verbesserung von Arbeitsabläufen und das Reduzieren von Engpässen im Workflow. Die Visualisierung des Arbeitsablaufs auf einem Kanban-Board ermöglicht Transparenz und Flexibilität. Teams können schnell erkennen, an welchen Aufgaben gearbeitet wird und welche noch ausstehen. Durch die Anpassung an Veränderungen können sie effektiver arbeiten und Engpässe frühzeitig erkennen.
Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile und können je nach Projektanforderungen und Teamvorlieben eingesetzt werden. Während Scrum den Fokus auf die Fertigstellung von Aufgaben innerhalb eines festen Zeitrahmens legt, zielt Kanban darauf ab, den Arbeitsfluss kontinuierlich zu optimieren und die Effizienz zu steigern. Die Wahl zwischen den beiden Methoden hängt von den spezifischen Bedürfnissen und Anforderungen Ihres Projekts sowie den Präferenzen Ihres Teams ab.
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