PCF vs. BPMN

PCF vs. BPMN – In einer zunehmend wettbewerbsorientierten Welt bildet die effiziente Gestaltung und Steuerung von Geschäftsprozessen das Fundament erfolgreicher Unternehmen. Wer seine Abläufe konsequent optimiert, sichert sich einen entscheidenden Vorsprung – sowohl in puncto Qualität als auch hinsichtlich der Reaktionsfähigkeit auf Marktveränderungen. Gleichzeitig steigt jedoch die Komplexität der Geschäftsprozesse stetig an, sodass strukturierte und praxistaugliche Methoden zur Prozessbeschreibung unerlässlich sind. Zwei etablierte und in der Praxis äußerst nützliche Instrumente sind das Process Classification Framework (PCF) und die Business Process Model and Notation (BPMN). Während das PCF vor allem auf die Klassifikation und das Benchmarking von Prozessen abzielt, eignet sich BPMN, um Abläufe grafisch und detailliert darzustellen. Welche Methode eignet sich wann, wie ergänzen sie sich – und warum lohnt es sich, beide Werkzeuge strategisch zu kombinieren?

PCF vs. BPMN
PCF vs. BPMN

Grundlagen: Was sind PCF und BPMN?

Process Classification Framework (PCF)

Das PCF wurde von der APQC entwickelt und dient als global anerkannter Bezugsrahmen für Geschäftsprozesse. Es gliedert die Tätigkeiten eines Unternehmens in standardisierte Haupt- und Teilprozesse, unabhängig von Branche oder Organisationsgröße. Im Vordergrund steht dabei die Frage: Was wird getan?

Wichtige Merkmale und Vorteile des PCF:

Dadurch ist der PCF besonders geeignet, um strategisch orientierte Prozesslandschaften zu entwerfen und sich mit anderen Branchenakteuren zu messen.

Business Process Model and Notation (BPMN)

Im Gegensatz dazu ist BPMN ein für IT und Fachbereich verständlicher, visueller Standard zur Beschreibung von Geschäftsprozessen. Die Darstellung erfolgt mithilfe von Flowcharts, die jede einzelne Aktivität, Entscheidung oder Interaktion abbilden.

Hauptmerkmale und Vorteile von BPMN:

Wer Prozesse nicht nur beschreiben, sondern auch wirklich umsetzen und automatisieren will, für den führt an BPMN kaum ein Weg vorbei.

PCF vs. BPMN im direkten Vergleich

Obwohl sich beide Methoden mit der Strukturierung und Optimierung von Geschäftsprozessen beschäftigen, unterscheiden sie sich in Ziel, Detailtiefe und Anwendung deutlich. Insbesondere für komplexe Unternehmenslandschaften ist das Zusammenspiel beider Modelle von hoher Relevanz.

Überschneidungen und Unterschiede

Gemeinsamkeiten

Unterschiede (im Detail)

AspektPCFBPMN
ZielStrukturierung & BenchmarkingDetaillierte Prozessmodellierung
DarstellungHierarchisch, tabellarischGrafisch (Diagramme, Flowcharts)
DetaillierungsgradEher grob, deskriptivHoch, inkl. Ablauf, Rollen, Regeln
ZielgruppeManagement, ProzessverantwortlicheFachbereiche, IT, Prozessmanager
AutomatisierbarkeitKeineSehr hoch, da maschinenlesbar
FokusWas?Wie? Wer? Wann?

Praxisbeispiele für den Einsatz

Wann eignet sich das PCF?

Wann empfiehlt sich BPMN?

Zusammenspiel von PCF und BPMN – Die Kombination macht den Unterschied

Viele Unternehmen begehen den Fehler, sich entweder allein auf die grobe Prozessstruktur oder nur auf technische Ablaufdarstellungen zu konzentrieren. In der Praxis erzielen Sie jedoch nachhaltigen Erfolg, wenn Sie beide Ansätze gezielt und aufeinander abgestimmt einsetzen.

So gelingt der Brückenschlag

Vorteile einer integrierten Vorgehensweise

Best Practices für die Einführung in Ihrem Unternehmen

  1. Bedarf analysieren: Prüfen Sie, auf welcher Ebene Sie starte wollen: Brauchen Sie eine Übersicht (PCF) oder die Optimierung durch Automatisierung (BPMN)?
  2. Schrittweises Vorgehen: Map your business mit PCF und fokussieren Sie anschließend Teilprozesse mit BPMN.
  3. Mitarbeiter einbinden: Durch klare Visualisierung und Einbindung aller Stakeholder wachsen Akzeptanz und Mitarbeit an Prozessveränderungen.
  4. Tools und Software abstimmen: Setzen Sie auf kompatible Softwarelösungen, die beide Ansätze unterstützen, damit keine Medienbrüche entstehen.
  5. Regelmäßiges Review: Überarbeiten Sie die Prozesslandschaft kontinuierlich, passen Sie Detailmodelle (BPMN) flexibel an neue Gegebenheiten an.

Fazit PCF vs. BPMN: Smarte Prozesslandschaften brauchen beides

Moderne Unternehmen kommen an einer strukturierten und detaillierten Prozessbeschreibung nicht vorbei. Während das PCF das Unternehmen auf strategischer Ebene abbildet und zum Benchmarking einlädt, sorgt BPMN für eine verzahnungsfähige, verständliche und operative Ausgestaltung der Prozesse. Gerade die Kombination ermöglicht es, Unternehmensprozesse ganzheitlich und dennoch effizient zu steuern.

Wer darauf achtet, dass beide Ansätze ineinandergreifen, schafft die Voraussetzungen für dauerhaft erfolgreiche Geschäftsabläufe. Prozesse werden transparent, Mitarbeiter verstehen die Zusammenhänge und Ihre Organisation bleibt auch unter dynamischen Marktbedingungen flexibel.


Praxis-Tipp:
Erstellen Sie zunächst mit dem PCF eine unternehmensweite Landkarte Ihrer Prozesse und vertiefen Sie dann gezielt kritische oder optimierungsbedürftige Teilbereiche mit BPMN. So bauen Sie eine Prozesslandschaft, die mit Ihren Zielen wächst und den Weg zur Digitalisierung aktiv ebnet.

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