APQC PCF Level 2: Process Groups

APQC PCF Level 2: Process Groups – Unternehmen stehen heute mehr denn je vor der Aufgabe, Prozesse klar zu strukturieren, effizient zu gestalten und flexibel anzupassen. Wer nachhaltig erfolgreich sein möchte, kommt an einer fundierten Prozessorganisation nicht vorbei. Ein global etablierter Standard hierfür ist das APQC Process Classification Framework (PCF). Besonders Level 2 – die sogenannten Prozessgruppen – rücken in der Praxis in den Mittelpunkt. Sie bilden nicht nur die Brücke zwischen Strategie und operativer Umsetzung, sondern machen Prozessmanagement lebendig und steuerbar. In diesem Artikel erfahren Sie, was hinter den Prozessgruppen steckt, wie sie angewendet werden und warum sie der entscheidende Hebel für Ihre Organisation sind.

APQC PCF Level 2: Process Groups
APQC PCF Level 2: Process Groups

Was ist das APQC Process Classification Framework (PCF)?

Das APQC PCF ist eine strukturierte, branchenübergreifende Prozesslandkarte. Entwickelt vom American Productivity & Quality Center, dient es weltweit als Referenzpunkt, um Unternehmensprozesse einheitlich zu beschreiben, zu vergleichen und gezielt zu verbessern. Das Framework untergliedert die gesamte Prozesslandschaft eines Unternehmens hierarchisch in verschiedene Ebenen (Levels). Während Level 1 Hauptkategorien wie „Deliver Products and Services“ oder „Manage Human Capital“ umfasst, differenziert Level 2 diese Kategorien in klar abgrenzbare Prozessgruppen.

Diese Struktur erleichtert nicht nur das Verständnis der eigenen Organisation, sondern steigert auch Transparenz und Effizienz in der täglichen Arbeit.


Prozessgruppen im Fokus: Die Bedeutung von Level 2

Level 2 des APQC PCF definiert Prozessgruppen, die thematisch zusammenhängende Einzelprozesse bündeln. Dadurch erhalten Unternehmen einen übersichtlichen, aber dennoch detailliert genug gegliederten Blick auf alle relevanten Arbeitsbereiche. Genau diese Ebene erweist sich als ideal für Prozessanalysen, Verantwortungszuweisung und zielgerichtete Optimierungen – denn:


Typische Struktur der Prozessgruppen (Beispiele)

Jede der elf Hauptkategorien (Level 1) kann mehrere Prozessgruppen umfassen. So sieht das konkret aus:

Hauptkategorie (Level 1)Beispielhafte Prozessgruppen (Level 2)
Develop Vision and StrategyDefine Business Vision and Strategy,<br>Develop Long-Term Business Plans
Deliver Products and ServicesDevelop Products and Services,<br>Market and Sell Products and Services,<br>Deliver Logistics,<br>Provide Customer Support
Manage Human CapitalDevelop HR Strategy,<br>Recruit and Source Employees,<br>Develop and Train Employees,<br>Manage Employee Relations

Solche Gruppen bieten einen optimalen Kompromiss zwischen Übersichtlichkeit und Detailtiefe.


Vorteile der Unterteilung in Prozessgruppen

Wenn Prozesse klug in Gruppen strukturiert werden, profitiert das Unternehmen gleich mehrfach:

Gerade Bindewörter, klare Definitionen sowie ein aktiver Sprachstil unterstützen dabei, dass diese Vorteile im Arbeitsalltag zur Geltung kommen.


Die Rolle der Prozessgruppen in Veränderungsprojekten

Unternehmen nutzen Level 2 Prozessgruppen insbesondere bei Digitalisierungsinitiativen, Reorganisationen und zur Einführung moderner Prozessmanagement-Systeme. Durch die klare Struktur fällt es leichter, Prozesse aufzunehmen und mit strategischen Zielen zu verknüpfen.

Integration mit anderen Management-Systemen

Prozessgruppen bilden die ideale Schnittstelle zu IT-Systemen wie ERP, CRM oder HR-Software. Dadurch werden technische Abhängigkeiten und Verantwortlichkeitsbereiche klar definiert, was vor allem bei Audits und Compliance-Themen (z. B. ISO 9001) von Vorteil ist. Außerdem unterstützen sie die Prozessautomatisierung, weil sie helfen, repetitive Abläufe zu identifizieren.


Praxisbeispiele: Konkrete Mehrwerte durch Prozessgruppen

Shared Services im Finanzwesen:
Global agierende Unternehmen bündeln Aufgaben wie Rechnungswesen und Treasury in Shared Service Centern. Die Prozessgruppen „Process Accounts Payable“ oder „Manage Treasury Operations“ ermöglichen klare Verantwortungszuteilungen sowie den standortübergreifenden Transfer von Best Practices und Kennzahlen.

Kundenorientierung im E-Commerce:
Ein Online-Händler strukturiert sein Geschäft entlang der Prozessgruppen „Market and Sell Products“, „Process Customer Orders“ und „Provide Customer Support“. Funktionsübergreifende Teams sorgen für schnelle Abstimmungen, klare KPIs und rasche Problembehebung.


Herausforderungen und typische Fehlerquellen

Trotz aller Vorteile lauern bei der Einführung und Nutzung von Prozessgruppen auch Stolpersteine:


Handlungsempfehlungen für die Praxis

Damit das Arbeiten mit APQC PCF Level 2 Prozessgruppen erfolgreich gelingt, empfiehlt sich folgendes Vorgehen:

  1. Ganzheitliche Analyse: Aufnahme und Bewertung aller Hauptkategorien und Prozessgruppen durch interdisziplinäre Teams.
  2. Prioritäten setzen: Schwerpunkte auf jene Gruppen legen, die den größten Hebel für Verbesserungen bieten.
  3. Verantwortlichkeit klar regeln: Für jede Prozessgruppe einen dedizierten Process Owner benennen.
  4. Messbare Ziele definieren: KPIs und Reviews machen die Umsetzung transparent und steuerbar.
  5. Change-Kommunikation aktiv gestalten: Offenheit und Beteiligung der Belegschaft fördern Akzeptanz und Engagement.
  6. Iterativer Roll-Out: Prozessgruppen schrittweise implementieren und Erfahrungen untereinander teilen.
  7. Regelmäßige Überprüfung: Mindestens einmal im Jahr sollten Prozessgruppen hinterfragt und angepasst werden.

Prozessgruppen und die digitale Transformation

Im digitalen Zeitalter steigen Dynamik, Komplexität und Geschwindigkeit von Veränderungen. Gut strukturierte Prozessgruppen erleichtern nicht nur die Auswahl passender IT-Lösungen, sondern fördern auch die nahtlose Zusammenarbeit zwischen Business und IT. So wird jede technische Innovation schnell zur operativen Realität – und bleibt dabei an den strategischen Zielen ausgerichtet.


Ausblick APQC PCF Level 2: Process Groups: Level 2 als Erfolgsfaktor der Zukunft

Mit fortschreitender Digitalisierung, Automatisierung und globalen Marktverschiebungen wächst der Wert einer strategisch verankerten Prozessstruktur. APQC PCF Level 2 ist dabei nicht bloß ein Werkzeug zur Prozessbeschreibung, sondern vielmehr ein echter Katalysator für Wachstum, Effizienz und Innovationskraft.

Wer Prozessgruppen klug einsetzt, schafft nicht nur Transparenz und Verantwortlichkeit, sondern gestaltet seine Organisation robuster, anpassungsfähiger und zukunftsfähiger. Daher lohnt es sich, die Prozesslandschaft regelmäßig zu analysieren, die Teams einzubinden und Schritt für Schritt Verbesserungen umzusetzen.

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