JTBD – Emotional Jobs

JTBD – Emotional Jobs – „Jobs to be Done“ (JTBD) hat sich als ein zentrales Konzept im Innovationsmanagement und der Produktentwicklung etabliert. Es stellt die Frage in den Mittelpunkt, welchen Fortschritt Kunden eigentlich durch den Einsatz eines Produktes oder einer Dienstleistung erzielen wollen. Während häufig die funktionalen Aspekte eines Produkts im Vordergrund stehen, geraten die emotionalen Beweggründe leicht in den Hintergrund. Dennoch sind es besonders diese emotionalen „Jobs“, die langfristig über Erfolg, Nutzerbindung und Markenwahrnehmung entscheiden können, weil sie oft tiefer wirken als rationale Argumente.

JTBD - Emotional Jobs
JTBD – Emotional Jobs

Was sind „Emotional Jobs“?

Unter „Emotional Jobs“ versteht man die Gefühlslagen, Wünsche und Hoffnungen, die bei der Nutzung eines Produktes oder einer Dienstleistung ausgelöst werden – unabhängig davon, ob diese dem Nutzer bewusst sind oder nicht. Es geht also um Emotionen, die sowohl Kaufentscheidungen beeinflussen als auch danach entscheidend für die Kundenerfahrungen sind.

Typische Beispiele für emotionale Jobs

Emotional Jobs sind oft subtil, wirken jedoch tief – weil sie ein Grundmotiv berühren, das Funktionalität allein selten anspricht.

Funktionale vs. emotionale Jobs – Warum beide notwendig sind

Obwohl es zunächst offensichtlich erscheinen mag, dass funktionale Jobs (z.B. „Ich brauche einen Laptop zum Arbeiten“) im Kaufprozess dominieren, spielen emotionale Beweggründe fast immer eine zentrale Rolle. Niemand kauft ein Produkt ausschließlich wegen seiner Funktionalität, sondern immer auch wegen der damit verbundenen Gefühle oder erhofften Erlebnisse. Gerade in wettbewerbsintensiven Märkten gibt letztlich oft der emotionale Nutzen den Ausschlag – sei es Sicherheit, Stolz oder Zugehörigkeit.

Die wichtigsten Unterschiede

Funktionale JobsEmotionale Jobs
Rational, klar messbarSubjektiv, schwer zu erfassen
„Was kann ich damit tun?“„Wie fühle ich mich damit?“
Können durch Features erfüllt werdenEnstehen durch Markenerlebnis, Story, Identifikation
Am Anfang des KaufprozessesGeben oft letztendlich den Ausschlag

Indem Unternehmen konsequent beide Seiten berücksichtigen, gelingt es ihnen nicht nur die Aufmerksamkeit, sondern auch das Herz ihrer Zielgruppe zu gewinnen.

Warum werden emotionale Jobs oft nicht erkannt?

Viele Unternehmen fragen ihre (potenziellen) Kunden gezielt nach Wünschen, Kritik und Ideen. Doch in klassischen Umfragen äußern sich die wenigsten offen über ihre wahren Gefühlsmotive – oft, weil sie diese nicht klar benennen können. Deshalb ist es entscheidend, die „Emotionale Brille“ konsequent aufzusetzen und mit spezifischen Methoden zu arbeiten.

Methoden zur Identifikation emotionaler Jobs

Bemerkenswert ist, dass Nutzer selbst oft unbewusst agieren: Viele „emotional Jobs“ werden erst im Gespräch, in authentischen Situationen oder in der Reflexion sichtbar.

Die Macht emotionaler Jobs in der Praxis

Bereits die gezielte Berücksichtigung von Emotionen kann ein Produkt grundlegend verändern. Nehmen wir das Beispiel Automobil: Während die pure Funktionalität darin besteht, von A nach B zu kommen, entscheiden sich Käufer für Modelle, Marken und Ausstattungsvarianten, weil sie besondere Gefühle erwarten – Freiheit, Status, Sicherheit oder Abenteuerlust.

Konkrete Effekte auf die Produktstrategie

Wie integriert man emotionale Jobs in die Produktentwicklung?

Die Theorie allein reicht nicht. Gerade im modernen Marketing und in agilen Produktteams sollten emotionale Jobs ein fester Bestandteil aller Phasen sein – von der Ideenfindung über das Prototyping bis hin zur Kommunikation.

Schritt-für-Schritt-Integration:

  1. Zielgruppenanalyse emotional erweitern: Neben demografischen und funktionalen Aspekten unbedingt emotionale Bedürfnisse erfassen.
  2. Produktfeatures emotional aufladen: Überlege bei jedem Feature: Welches Gefühl löst es aus? Welche Ängste werden genommen, welcher Stolz geweckt?
  3. Kundenreise ganzheitlich gestalten: An jedem Touchpoint positive Gefühle verankern – etwa durch Design, Sprache, Erreichbarkeit oder Tonalität.
  4. Storytelling nutzen: Geschichten emotionalisieren abstrakte Produkt- oder Dienstleistungsnutzen und machen sie erlebbar.
  5. Kommunikation und Branding emotional aufstellen: Marketingbotschaften sollten gezielt auf emotionale Trigger setzen und nicht beim rein Funktionalen stehenbleiben.

Beispiele emotionaler Jobs in der Produktkommunikation:

Fazit JTBD – Emotional Jobs: Emotional Jobs als Schlüssel für echte Kundenbeziehungen

Die Klassiker unter den Marktforschungsmethoden greifen oft zu kurz, weil sie nur die Oberfläche der Nutzeranforderungen erfassen. Mit dem gezielten Fokus auf die emotionalen Jobs gelingt es Unternehmen, sich wirklich abzuheben und Produkte bzw. Services nachhaltig am Markt zu differenzieren. Denn erst, wenn Menschen sich emotional von einer Lösung angesprochen fühlen, wird aus einem Kunden ein echter Fan.

Das Wissen um emotionale Jobs hilft nicht nur bei der Produktentwicklung, sondern auch in der Markenführung, im Vertrieb und in der Kundenkommunikation. Gehe konsequent diesen Schritt, arbeite mit Methoden wie Tiefeninterviews oder Customer Journey Mapping – und schließe so die Lücke zwischen Marktforschung und echtem Markterfolg.

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