Was ist ein Burndown-Chart?
Ein Burndown-Chart ist eine grafische Darstellung der noch zu erledigenden Arbeit im Verhältnis zur Zeit. Die ausstehende Arbeit (oder der Backlog) befindet sich oft auf der vertikalen Achse, während die Zeit auf der horizontalen Achse verläuft. Burndown-Charts sind ein Laufdiagramm der ausstehenden Arbeit. Es ist nützlich, um vorherzusagen, wann die gesamte Arbeit abgeschlossen sein wird. Es wird oft in agilen Softwareentwicklungsmethoden wie Scrum verwendet. Burndown-Charts können jedoch auf jedes Projekt angewendet werden, das einen messbaren Fortschritt über die Zeit enthält.
Die ausstehende Arbeit kann entweder in Form von Zeit oder in Form von Story-Points dargestellt werden.
Beispiel für ein Burndown-Chart

Ein Burndown-Chart für eine abgeschlossene Iteration ist oben abgebildet und kann bei Kenntnis der folgenden Punkte abgelesen werden:
X-Achse
Die Zeitachse des Projekts/der Iteration
Y-Achse
Die Arbeit, die noch für das Projekt abgeschlossen werden muss. Die Zeit- oder Storypoint-Schätzungen für die verbleibende Arbeit werden durch diese Achse dargestellt.
Projektstartpunkt
Dies ist der am weitesten links liegende Punkt im Diagramm und liegt bei Tag 0 des Projekts/der Iteration.
Projekt-Endpunkt
Dies ist der Punkt, der am weitesten rechts im Diagramm liegt und am voraussichtlichen letzten Tag des Projekts/der Iteration auftritt
Anzahl der Arbeiter und Effizienzfaktor
Im obigen Beispiel sind schätzungsweise 28 Tage Arbeit zu erledigen, und es arbeiten zwei Entwickler an dem Projekt, die mit einer Effizienz von 70 % arbeiten. Daher sollte die Arbeit in (28 ÷ 2) ÷ 0,7 = 20 Tagen abgeschlossen sein.
Linie: “Ideal Work Remaining”
Dies ist eine gerade Linie, die den Startpunkt mit dem Endpunkt verbindet. Am Startpunkt zeigt die Ideallinie die Summe der Schätzungen für alle Aufgaben (Arbeit), die noch erledigt werden müssen. Am Endpunkt schneidet die Ideallinie die X-Achse und zeigt an, dass es keine Arbeit mehr zu erledigen gibt. Manche Leute stören sich daran, dies als “Ideallinie” zu bezeichnen, da es im Allgemeinen nicht stimmt, dass das Ziel darin besteht, dieser Linie zu folgen. Diese Linie ist eine mathematische Berechnung, die auf Schätzungen basiert, und die Schätzungen sind wahrscheinlicher fehlerhaft als die Arbeit. Das Ziel eines Burndown-Charts ist es, den Fortschritt in Richtung Fertigstellung anzuzeigen und eine Einschätzung über die Wahrscheinlichkeit der rechtzeitigen Fertigstellung zu geben.
Linie “Verbleibende Arbeit”
Hier wird die tatsächlich verbleibende Arbeit angezeigt. Am Anfang entspricht die tatsächliche verbleibende Arbeit der idealen verbleibenden Arbeit, aber im Laufe der Zeit schwankt die Linie für die tatsächliche Arbeit über und unter der idealen Linie, abhängig von dieser Diskrepanz zwischen den Schätzungen und der Effizienz des Teams. Im Allgemeinen wird an jedem Tag des Projekts ein neuer Punkt zu dieser Linie hinzugefügt. Anschließend wird jeden Tag die Summe der Zeit- oder Story-Point-Schätzungen für die kürzlich abgeschlossene Arbeit vom letzten Punkt der Linie abgezogen, um den nächsten Punkt zu bestimmen.
Vorteile eines Burndown-Chart
Als Instrument der Entwicklungs- und Projektkontrolle bietet das Burndown-Chart folgende Vorteile:
- Einfach verständliches Hilfsmittel für das Sprintcontrolling
- Des Weiteren schnelle Übersicht der noch zu leistenden Arbeit in einer Iteration
- Hilfsmittel zur Risikoerkennung durch die tägliche Aktualisierung
- Hilfsmittel zur Kommunikation mit Kunden und Stakeholdern
- Realistische Aussagen, da es durch das Entwicklungsteam täglich zu pflegen ist
- Anhaltspunkt, ob sich das Entwicklungsteam im Zeitplan befindet oder nicht
- Anhaltspunkt für Schätzfähigkeit und Schnelligkeit des gesamten Teams
Voraussetzung für den Einsatz von Burndown-Chart
Damit das Burndown-Chart seine Vorteile ausspielen, gibt es auch einige Voraussetzungen für die Verwendung:
- Es muss im Team ein gemeinsames Verständnis für den Aufbau des Diagramms geben. Üblichlich ist die Anzeige der Restaufwände in Stunden an der Y-Achse des Burn-Down-Charts. Alternativ möglich sind aber auch bspw. Story Points oder Tasks. An der X-Achse hingegen werden in den allermeisten Fällen die Tage bis zum Ende des definierten Zeitintervalls dargestellt. In der Theorie könnten auch alternative Daten wie z. B. Milestones (Meilensteine) verwendet werden.
- Der Restaufwand muss für die Teammitglieder schätzbar sein, d.h. die zu erledigenden Aufgaben müssen in einer sinnvollen Granularität geplant werden. Durch neue Erkenntnisse kann es dann auch passieren, dass Restaufwände höher als z. B. einen Tag zuvor eingeschätzt werden.
- Das Chart muss kontinuierlich gepflegt werden. Denn nur so lassen sich relativ valide Annahmen innerhalb des Projekts treffen. Dazu schätzt jedes Teammitglied täglich den Restaufwand seiner Aufgaben, z. B. durch Planning Poker, die anschließend im Diagramm zusammengetragen eingetragen werden.
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